Es brennt bei der Feuerwehr, allerdings sehr kontrolliert. In einem alten Ölfass und einer Metallwanne hat der Feuerwehrmann Martin Fritsch einige Holzstücke angezündet. Die Oster-Ferienspiele finden in diesem Jahr bei der Feuerwehr statt und den Kindern im Alter von sechs bis 12 Jahren soll auch was geboten werden.
Die Feuer sollen mit einem Feuerlöscher gelöscht werden, worauf die Kinder natürlich ganz scharf sind. Bevor es jedoch ans Löschen geht, erklärt Fritsch erst einmal die Funktion des Feuerlöschers und wie man ihn in Betrieb setzt. Den Stift muss man erst rausziehen, dann kann man hier den Hebel herunter drücken, zeigt der Feuerwehrmann. Alle wollen an den Schaumlöscher und mal auf das brennende Feuer zielen. Drinnen erklärt zur selben Zeit der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Markus Paschke die Funktionsweise von der hydraulischen Schere und dem hydraulischen Spreitzer, beide Geräte finden ihren häufigsten Einsatz bei Fahrzeugunfällen. Mit diesen Geräten können Personen aus Unfallautos befreit werden. Bedienen dürfen die Kinder die Schere, halten muss sie allerdings Paschke, schließlich wiegt das Gerät 30 Kilo, mehr als so manches Kind auf die Waage bringt. Die Kinder sind total fasziniert, wie die Schere eine dicke Eisenröhre durchtrennt. Draußen ist das Feuer fast gelöscht, es qualmt nur noch mächtig. Fritsch erklärt noch andere Maßnahmen, die man beachten muss, zum Beispiel beim Löschen auch immer darauf achten, woher der Wind kommt. Schließlich soll das Löschmittel nicht vom Feuer weg geweht werden. Außerdem wollen wir ja auch nicht die ganzen Abgase einatmen, sagt der Feuerwehrmann. Am Montag erhielten die Kinder erstmal theoretischen Unterricht vom stellvertretenden Stadtbrandinspektor. Paschke macht das immer toll mit den Kindern, auch wenn beispielsweise mal eine Gruppe eines Kindergartens vorbeikommt, freut sich Wehrführer Christoph Pullmann, der mit seiner Tochter mal vorbeischaut. Man merkt es, Paschke hat Übung darin, den Kindern die Zusammenhänge verständlich zu erklären. So lernten sie beispielsweise am ersten Tag, einen Notruf abzusetzen. Das ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört, in der Notrufzentrale in Dieburg wollen die Mitarbeiter genaue Informationen, damit sie die richtige Mannschaft rausschicken können. Dazu gehört zum Beispiel der genaue Ort des Geschehens, was genau passiert ist und wie viele Menschen involviert und möglicherweise verletzt sind. Alle zwei Jahre finden die Ferienspiele bei der Feuerwehr statt. Schließlich bedeuten diese vier Tage einen erheblichen Aufwand für die Feuerwehr. Zwei Feuerwehrleute sind die gesamte Zeit auf dem Gelände und das funktioniert auch nur, weil Paschke und Fritsch neben ihrem Dienst bei der Feuerwehr bei der Gemeinde arbeiten und für diesen Einsatz nun freigestellt sind. Dennoch machen sich die Feuerwehrleute diese Arbeit gerne, schließlich ist das für sie eine prima Nachwuchswerbung. Ein, zwei Kinder sind so begeistert, dass sie anschließend bei den Löschzwergen eintreten, ist die Erfahrung von Pullmann und Paschke. Beide wissen, Nachwuchs für die Feuerwehr muss man früh gewinnen, erwachsene Seiteneinsteiger gibt es kaum. Die Kinder hingegen sind begeistert, es sind auch einige dabei, die in Klein-Zimmern Mitglied der Kinderfeuerwehr sind. Aber hier haben wir trotzdem neue Sachen gelernt, sagt Jan aus Klein-Zimmern.